NEUBAUGEBIET

Die Gemeindevertretung der Gemeinde Mustin hat in Ihrer Sitzung am 16.06.2021 (Protokoll dieser Sitzung hier) beschlossen, eine Änderung des Flächennutzungsplanes sowie auch einen Bebauungsplan für das Gebiet nördlich der Gemeindestraße „Ihlenpaul“,  an die Bebauung der Gemeindestraßen „Kamp“ und „Poppensaal“ aufzustellen. Das Gebiet soll als Allgemeines Wohngebiet im Bebauungsplan ausgewiesen werden. Dieses Projekt soll, so wird gehofft, zum einen Geld durch den Verkauf der Grundstücke in die Gemeindekasse spülen, zum anderen neue Mitbürger nach Mustin locken. Im Idealfall steigt dann auch der Bedarf an benötigten Kindergartenplätzen, die wiederum Einnahmen für das Dorf bedeuten würden.

STAND DER PLANUNGEN
Der aktuelle Flächennutzungsplan, der Bestand von Biotop- und Nutzungstypen und die offiziellen Begründungen zum Bauvorhaben können hier eingesehen werden.
Obwohl das Projekt von der Gemeinde angeschoben wurde gibt es noch zahlreiche offene Fragen, die bislang noch nicht geklärt wurden, die aber für die meisten Mustiner von großem Interesse sein dürften.

1. Kosten
Welche Kosten entstehen konkret durch die Ausweisung der Fläche als Baugebiet?
Wie hoch sind die Erschließungskosten?
Wie hoch sind die Kosten für mögliche ökologische Ausgleichsmaßnahmen?
Welche Ausgleichsmaßnahmen sind überhaupt geplant?
Wie soll das Ganze finanziert werden? Wie entwickeln sich die Kosten?
Sind Kostensteigerungen z.B. durch mögliche gesetzliche Energieauflagen eingeplant?
Gibt es überhaubt einen qualifizierten Finanzierungsplan?
Wenn die Einwohnerzahl in Mustin steigt, dann steigt natürlich auch der Bedarf an dörflicher Infrastruktur. Das betrifft vor allem die Auslastung der dörflichen Kläranlage. Die Kapazität der Anlage ist aber schon jetzt erschöpft. Ein Ausbau scheint aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Daher müsste die Stadt Ratzeburg ein Teil der Abwasserbeseitigung übernehmen. Das würde sich die Stadt natürlich gut bezahlen lassen. Die Kosten würden dann über Umlagen an die Mustiner weitergegeben. Was kommt da auf die Einwohner zu?

2. Zeitplan
Wie sieht der Zeitplan aus? Wie lange dauert die F-Plan-Änderung, wie lande die B-Plan-Änderung? Wann wird das erste Grundstück bebaut sein?

3. Planung
Wer sind die potentiellen Käufer? Wird explizit Wert auf Familien mit Kindern gelegt?  Oder investieren hier eher wohlhabende Rentner aus dem Speckgürtel von Hamburg?
Was passiert mit den Baulücken im Dorf? Oder hat ein Neubaugebiet Vorrang vor Neubauten im Dorf? Wie hoch ist die maximale rechtlich zulässige Anzahl der neuen Wohneinheiten?
Wird Wert auf eine energetische und nachhaltige Bauweise gelegt?